Zum heiligen Vitus sowie dem ihm zugeordneten 15. Juni heißt es: „Ist geblüht der Wein auf Sankt Vit, so bringt er schönes Weinjahr mit.“

Chronik

Der Musikverein kann heute auf mehr als sieben Jahrzehnte Bestehen zurückblicken. Dieses Alter und die Begeisterung für die Pflege der Blasmusik beweist die gesunde Struktur der Kapelle. Bescheiden hat sie angefangen, die Kunst der Musik. Manche Hindernisse mussten überwunden werden. Es waren nur wenige, die in den 1920er Jahren versuchten, einen Musikverein zu gründen. Gerade in einem kleinen Dorf wie Lösnich musste das begeisterte Tun der Männer, die sich dieser schönen Aufgabe widmen wollten, von beispielhaften Idealismus getragen sein. Schon 1924 war es gelungen, die Fronleichnamsprozession musikalisch zu verschönern, allerdings unter Hinzuziehung einiger Musiker aus Enkirch. Auch in den darauffolgenden Jahren war man bemüht, bei kirchlichen und weltlichen Feiern mitzuwirken, wenn es auch dann und wann mit Schwierigkeiten verbunden war.

1928 war das Geburtsjahr des Musikvereins. 12 Musiker schlossen sich zusammen: Albert Arns, Stephan Arns, Josef Caspary, Robert Conen, Peter Math. Caspary, Ernst Ehlen, Josef Ortmann, Peter Roth, Jakob Schaaf, Heinrich Schömann, Peter Schwaab und Vinzenz Stülb. Kurze Zeit später unterstützten 40 inaktive Mitglieder den Verein.


Erster Dirigent wurde Peter Caspary. Ihm gelang es, die Kapelle zu einem homogenen Klangkörper zu formen und so in der näheren und weiteren Umgebung bekannt zu machen. 1936 übernahm Stephan Arns den Taktstock, den er bis 1977 inne hatte, mehr als vier Jahrzehnte! Sein Idealismus und seine Liebe zur Musik haben dazu beigetragen, aus kleinsten Anfängen heraus eine Kapelle zu formen, die heute aus dem Ort nicht mehr wegzudenken ist.

Der zweite Weltkrieg bereitete der gemeinschaftlichen Musikausübung ein Ende. Es dauerte lange das Musikleben wieder aufleben zu lassen, zumal nicht alle Musiker aus dem Krieg zurückgekehrt waren. Aber auch hier fand man eine Lösung. Wohlwollend stellten sich Musiker aus Erden, Kinheim und Enkirch zur Verfügung , um bei den örtlichen Feiern mitzuwirken.

Als 1952 der Musikverein Lösnich wieder auflebte, versuchten die restlichen Aktiven  Peter Schwaab, Albert Arns, Ernst Ehlen, und Josef Kaufmann auf Vorschlag des Dirigenten durch Eingliederung in den Heimatverein den benötigten Musikernachwuchs zu erhalten. Dieses gelang , und die Kapelle nahm einen unerwarteten Aufschwung. Bald waren es 22 aktive Musiker, die sich für die musikalisch Gestaltung der örtlichen Feste und Feiern verantwortlich zeichneten.

1958 konnte das 30jährige Bestehen der Musikkapelle gefeiert werden. Das Fest, verbunden mit dem 2. Kreisverbandsmusikfest des Kreises Bernkastel, wurde ein voller Erfolg. Für langjährige Vereinstätigkeit erhielten Stephan Arns, Albert Arns, Peter Schwaab und Ernst Ehlen die goldene Ehrennadel und Josef Kaufmann die silberne Ehrennadel des Musikverbandes.

Zum Jubiläumsfest 1978 anlässlich des 50jährigen Bestehens konnten mit der goldenen Fördermedaille Stephan Arns und mit dem goldenen Ehrenzeichen Albert Arns ausgezeichnet werden. Zu Ehrenmitgliedern ernannte der Verein den ersten Dirigenten Peter Caspary sowie die langjährigen Mitglieder Stephan Ortmann-Caspary, Josef Gerhard und Josef Jacobs.

Seit 1955 war Mitbegründer Albert Arns Vorsitzender im Musikverein. Nach  18 Jahren gab er sein Amt ab und wurde für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz zum Ehrenvorsitzenden gewählt. In den Jahren 1973 und 1974 war Josef Kaufmann Vorsitzender. 1975 übernahm Herbert Kiebel dieses Amt.

Die Mitgliederversammlung des Vereins „Heimattreu“ Lösnich dem die Musikkapelle seit 1952 angeschlossen war, beschloss 1976, den Vereinsnamen in Musikverein „Heimattreu“ Lösnich e. V. umzuwidmen. der Verein „Heimattreu“, gegründet 1918 hatte es sich besonders die Verschönerung des Ortes, die Weinwerbung und die Förderung des Fremdenverkehrs zur Aufgabe gestellt. Diese Aufgaben sollten neben den Musikaufführungen vom jetzigen Musikverein weitergeführt werden.

Um den Weinort Lösnich über seine Heimat hinaus bekannt zu machen, veranstaltete der Musikverein sein jährliches Weinfest. Von 1974 bis 1984 war er Organisator  des im Juli gefeierten Wein- und Musikfestes. Ab 1985 fand das Fest in einer neuen Form als Winzerfest mit Weinmarkt statt.

Anfang 1977 übernahm Kurt Kaufmann, der schon vorher die Jugendgruppe ausgebildet hatte, von Stephan Arns das Amt des Dirigenten. Stephan Arns wurde nach über 40jähriger Tätigkeit zum Ehrendirigenten ernannt.

Ab Oktober 1979 stand die Musikkapelle unter der Leitung von Josef Maldener aus Bergweiler. Als Jugendausbilder war er bis 1990 verantwortlich für  die musikalische Entwicklung der Kapelle. Unter seiner Stabführung wurde das Fest des 60jährigen Vereinsjubiläums mit 31 aktiven Mitgliedern sowie 8 Jungmusikern gefeiert

1990 übernahm Ulrich Jung aus Salmtal als Dirigent die Leitung des Musikvereins. Von 1996 bis 1997 dirigierte Gaby Kappes aus Wehlen und seit 1998 Günter Lauer aus Salmtal/Dörbach.


Nach 20jähriger erfolgreicher Tätigkeit als erster Vorsitzender übergab Herbert Kiebel 1995 dieses Amt an Christoph Schwaab, der dann die Führung des MV bis 1998 und 2001 bis 2003 inne hatte. In der Zwischenzeit führte Egbert Ehlen den Vorsitz. Zur Zeit wird der Verein von Joachim Schwaab, der bisher als zweiter Vorsitzender fungierte, geführt.

Neben vielen Auszeichnungen und Ehrungen an zwischenzeitlich ausgeschiedenen sowie noch aktiven Musikern für langjährige musikalische Tätigkeit sollen stellvertretend Stefan Ehlen und Heinz Roth genannt werden. Diese beiden Aktiven erhielten anlässlich des Frühlingskonzertes 2002 den Landesehrenbrief verbunden mit der goldenen Ehrennadel für 50jährige ununterbrochene Treue zum Musikverein „Heimattreu“ Lösnich.

Zum heiligen Vitus sowie dem ihm zugeordneten 15. Juni heißt es: „Ist geblüht der Wein auf Sankt Vit, so bringt er schönes Weinjahr mit.“